Fasching 2012
Tänze, Tratschweiber und himmlische Hummel

Buntes Programm für Jung und Alt bei der Sankta Maria-Fastnacht

Pünktlich um 20.11 Uhr zog am Mittwoch das Komitee der Frauengemeinschaft St. Maria zu den Klängen des Narrhalla-Marschs in den Saal des Haus‘ des Karnevals ein. Rund 400 bunt kostümierte Gäste erwarteten wie gewohnt eine fetzige Begrüßung. Unerwartet wurde die Musik aber immer langsamer und das Komitee schien mit schwarzen Umhängen um Jahre gealtert zu sein. In Form einer Litanei, die das Komitee mit Vorsängerin Felicitas Trebes-Börner gekonnt vortrug, wurden alle Ehrengäste und das gesamte Publikum humorvoll begrüßt. „Bühne frei für den ersten Tanz der Kolpinggarde!“ hieß es gleich anschließend. Die Mädchen begeisterten mit ihrem schwungvollen Tanz mit wippenden weißen Federbüschen auf den Hüten. Später versüßten sie noch einmal den Abend mit ihrem Showtanz. Zu einem „Tratsch im Aldi“ entführten Daniela und Marion Hill in ihrem Sketch. Warum Männer nicht die Waschmaschine und den Trockner bedienen können, lautete eine ihrer Überlegungen. Ganz einfach, „die haben keine Fernbedienung“, so eine der Frauen. „Mit ´nem Hund versaust`n Teppich, mit `nem Mann das ganze Leben“, so das Fazit der beiden Tratschweiber. Die „Knallfrösche“ – die jüngsten Tänzer der St. Maria-Fastnacht - zeigten als Matrosen ihr Können auf der Bühne. „Aus dem pfiffigen Kerlchen ist ein junger Mann geworden“, stellte die Sitzungspräsidentin fest, als sie Justin Schulz vorstellte. In diesem Jahr berichtete er von seinem Leben als Fußballer. Die „Hipp de bipps“ eroberten anschließend den Saal. Kostümiert als Japanerinnen erfreuten sie zu asiatischen Klängen das Publikum. „Seine Narrenkappe blieb im Karton – allein sangen wir den Faschingssong“ erinnerten Mechtild Lotz und Annette Schmitt in den Rollen von „Hut und Mütze“ an verschiedene Begebenheiten des vergangenen Jahre. So z.B. das Fernbleiben des Bürgermeisters bei der letzten Sitzung. Kostümiert als Engel und Teufel konnte das Ehepaar Groll in diesem Jahr tüchtig mitfeiern. „Die Unentschlossenen“ entführten anschließend nach Italien und servierten als tanzende Nudeln ein Potpourri à lá „pasta pasta“. Kein Auge blieb trocken bei dem Auftritt von Anna und Kathrine (Marion Hill und Jutta Kaufmann). Als „altes Eisen“ durften sie nur die Bühne sauber machen und zogen in ihrer Frühstückspause den ein oder andern durch den Kakao. So sei der Bürgermeister im letzten Jahr einen ganzen Tag zu spät zu einem Fußballspiel gekommen, desweiteren hätte er wegen einer Wahlparty die Lindenstraße verpasst. Bei der sehr persönlichen Schilderung einer Feier zum 30. Hochzeitstag, der mit 4 Neustädter Paaren begangen wurde, kochte der Saal: „Was zwischen uns noch knistert, is´ ´ne leere Chipsdutt!“. „Ihr seid spitze, ihr seid der Hit“ dankte die Sitzungspräsidentin den beiden. Dann gab es eine Überraschung für Lotte Bielert, die zum 70. Geburtstag den Titel „Ehrenpräsidentin“ verliehen bekommen hatte. Mit ihrem alten Komitee, das in die Überraschung eingeweiht war, nahm sie auf der Bühne Platz und moderierte weiter. Zuvor hatte sich Felicitas Trebes-Börner noch bei Armin Honisch und Torsten Hertel mit einem Orden bedankt. 21 Jahre hatten sie zur Fastnacht mit ihrer Musik für gute Laune gesorgt. In diesem Jahr spielten erstmals die Coronas. Mit einem spaßigen Tanz: „Black & White“ überzeugten die Damen des Komitees. Je ein Bein in einem weißen bzw. schwarzen Hosenbein sorgte diese optische Täuschung für Gelächter. Marlen Schmidt, ein Mitglied mit „fast 70“ aus dem alten Komitee schilderte gekonnt die Tücken der englischen Sprache. Sie habe bei facebook gegurgelt, am Telefon die Leine gehalten und beim Bäcker Nassecken bestellt, weil das „u“ wie ein „a“ gesprochen werde. Die Sitzungspräsidentin dankte dem alten Komitee und besonders Marlen Schmidt für den tollen Beitrag, da diese seit Jahren nicht mehr auf der Bühne gewesen sei: „Vielleicht hast du wieder Blut geleckt?“ Mit Pepp und Eleganz tanzten im Anschluss die „Sankta Glorias“ als Showgirls in schwarz-weißen Kostümen über die Bühne. Das Publikum auf ihrer Seite hatte Fräulein Edelkötter (Simone Michel). Sie berichtete von ihrer Freundin Lisbeth, die so gern zum Arzt gehe, weil es dort Bouillon in kleinen weißen Bechern gäbe. Ein mysteriöses himmlisches Donnerwetter entfachte die Tanzgruppe „Twister Family“. Begannen sie den Tanz noch als Geister, so erfolgte eine unerwartete Verwandlung auf der Bühne. Als Nonnen tanzten sie weiter, im Hintergrund trommelnde Teufel und ein blonder Engel, der sich überraschend als Pfarrer Hummel entpuppte. Eine herzliche Einladung für die Sitzung im nächsten Jahr sprach die Sitzungspräsidentin an Pfarrer Hummel aus, der dann ja nicht mehr Pfarrer von Neustadt ist. Mit „Danke, Tschüss, Helau und Ade“ lud Felicitas Trebes-Börner alle Mitwirkenden noch einmal auf die Bühne ein. Mit dem Finalelied und einer Polonaise endete das kurzweilige 4-stündige Programm um Mitternacht.

Annette Schmitt



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© Heilige Dreifaltigkeit, Neustadt